Matthias Meiser berichtet vom Linwood College - Christchurch

Ich wollte für ein halbes Jahr im Ausland Erfahrungen sammeln. Da ich über die deutschen Sommerferien gehen wollte, und damit nur die Südhalbkugel (da dort während den Sommerferien Unterricht stattfindet) in Frage kam, war mir das Ziel schnell klar- Neuseeland.

Zum einen wegen der wunderbaren Natur und dem All-in-One-Erlebnis (Meer, Strände, Berge, Dschungel…) und zum anderen deswegen weil es nicht das ganz „normale“ Austauschland ist. Außerdem hat Neuseeland den Vorteil, dass man sich dort seine Schule selbst aussuchen kann. Ich habe mich für das „Linwood College“ auf der Südinsel in Christchurch entschieden da Linwood College ein Adventure-Education Programme anbietet, das  Abenteuer und viel Erlebnis in der Natur versprach. Am 26. April ging’s dann endlich los. Wir flogen von München nach Frankfurt und dann über Singapur und Auckland nach Wellington, wo wir eine Woche in Gastfamilien untergebracht waren und uns jeden Tag in Wellington in einem Institut getroffen haben um die Eigenheiten der Neuseeländer, die Ureinwohner (Maoris), das Land selber und die Sprache kennen zu lernen. Außerdem haben wir viel gemeinsam unternommen wie zum Beispiel Klettern oder Filme anschauen. Meine Gastfamilie war sehr nett, aber ich hatte Schwierigkeiten ihren starken neuseeländischen Akzent zu Verstehen. Nach dieser Woche in der ich auch meinen „jet-lag“ vollständig ausgeschlafen hatte, haben sich die Wege unserer Wellington Gruppe am Flughafen getrennt und jeder von uns ist in „seine Stadt“ und „seine zukünftige Gastfamilie“ geflogen.

Am Flughafen wurde ich dann ganz herzlich von meiner ganzen Gastfamilie empfangen und nach Hause gefahren. Ich wohnte in einem Haus mit großem Garten auf Mt Pleasant, einem auf einem Hügel gelegenen Stadtteil von Christchurch. Ich hatte vier jüngere Gastgeschwister, zwei Brüder und zwei Schwestern. Die Großeltern waren britische Einwanderer. Darüber hinaus gab es diverse Haustiere. Die Aussicht und die Luft waren hier oben sehr gut, und ich hatte auch eine Bushaltestelle direkt vor meiner Haustüre. Anfangs hatte ich ein paar Tage Ferien und in dieser Zeit konnte ich mich bei meiner Gastfamilie gut einleben, was nicht schwer für mich war, da alle sehr aufgeschlossen und neugierig waren. Dann kam der erste Schultag und mir war am Anfang sehr unwohl, in eine neuseeländische Schule mit völlig anderen Schülern und Lehrern als in Deutschland zu gehen. Meine Gastmutter hat mich in die Schule begleitet und fort wurde ich von dem „home stay coordinator“ begrüßt. Mir wurde die Schule gezeigt, habe Formulare ausgefüllt und einen Englischtest gemacht. Danach bekam ich meinen Stundenplan, und musste gleich am ersten Tag den regulären Unterricht - Information Processing - besuchen. Am zweiten Tag dann hatte ich mich dann schon mit einigen anderen internationalen Schülern unterhalten, und dadurch war es noch einfacher, sich zu integrieren. Mit der Schule, den internationalen und neuseeländischen Schülern kam ich gut zurecht, und ich konnte feststellen, dass die internationalen Schüler im Unterricht etwas lockerer behandelt wurden. Ich hatte das Fach „Adventure Education“, in dem wir zwei Tage in der Woche in der Natur verbringen konnten, und jede Menge Spaß hatten.

Wir wanderten, gingen ins Schwimmbad, fuhren mit Kajaks auf eine Insel im Meer, wo wir die Nacht im Zelt verbrachten, kletterten, besuchten Museen, und sprangen in viele Flüsse und Bäche.  Manchmal badeten wir auch im Meer, das ja im Winter sehr kalt ist, und dem ich es wohl zu verdanken habe, dass ich in Neuseeland kein einziges Mal krank war.                                                 

Ich fand gute Freunde aus Deutschland, Brasilien und auch Neuseeland. Bis zum  ersten Termende habe ich keine Veränderung in meinem English bemerkt, Doch als plötzlich viele neue Deutsche an meine Schule kamen, bemerkte ich, dass sich mein Englisch doch sehr verbessert hatte. Ich musste nicht erst übersetzen und lange überlegen, denn ich konnte jetzt fließend sprechen. Auch im Englischunterricht zu Hause fällt mir die Grammatik nun wesentlich leichter. Meine Gasteltern hatten 4 Kinder und ich hatte das Erlebnis einer großen Familie. Wir hatten alle zusammen in einen „passat-großen“ Ford zu passen. Meine Gasteltern wollten einen deutschen Austauschschüler, um zum einen etwas über die deutsche Kultur zu lernen, die Kinder für die deutsche Sprache zu interessieren, und um einen großen Bruder für ihren ältesten Sohn zu haben. Mein Gastvater arbeitete mit großen Computersystemen, wurde dann aber arbeitslos. Allerdings hatte das keine großen Auswirkungen auf mich, nur, dass die Familie etwas sparen musste.

Der Aufenthalt  war einfach großartig und mein Rückflug nach Deutschland ging dann auch planmäßig. Als ich wieder zurückkam hat mich meine Familie am Flughafen erwartet.  Als ich nach Hause kam war unser Haus zuerst ein bisschen ungewohnt, doch ich lebte mich sehr schnell wieder ein. Ich hatte Heimweh nach Neuseeland. Meine alten Freunde besuchten mich gleich, und ich zeigte ihnen einige Bilder.

Alles in allem ein wunderbares Erlebnis !

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