Felix Röttgermann berichtet aus St. Prosper (Québec / Kanada)

Schon immer hörte ich von Freunden oder Bekannten, dass ihre älteren Brüder bzw. Schwestern ins Ausland gehen. Irgendwann war mir klar, dass ich selbst ins Ausland gehen möchte. Einige Zeit später, war es dann so weit und ich flog für 10 Monate nach Québec. Ich war total aufgeregt und am Flughafen lernte ich auch gleich meine Gasteltern kennen. Zusammen sind wir dann in ein kleines Dorf gefahren, welches mein Zuhause wurde. Im Dorf hatten wir auch einen riesigen See auf dem ich sehr oft Kanu fahren war.

Nun ging auch schon die Schule los. Meine Fächer waren recht normal, das heißt ich hatte Deutsch, Mathe, Science (also Physik, Chemie und Bio zusammen), Musik, Sport, Geschichte und natürlich auch Französisch. In Geschichte lernte man sehr viel über die kanadische Geschichte, womit ich nicht sehr gut mit klarkam. Nach und nach lernte ich immer mehr nette Leute kennen. An manchen Tagen traf ich mich mit Freunden nach der Schule oder ich ging zu meinem 1stündigen Volleyball-Training.

Gegen November fing auch schon der Winter an. Der erste Schnee fiel und es wurde immer kälter. Unser See begann zuzufrieren und wir mussten uns immer wärmer anziehen. Morgens, noch vor der Schule, schickte mich mein Gastvater manchmal raus um Schnee zu schippen. Wenn es sehr viel schneite und wir einfach nicht mit dem Auto aus der Garage kamen, mussten wir die „Souffleuse“ einsetzen. Die „Souffleuse“ ist sozusagen eine Maschine, die den Schnee von dem Boden zur Seite wegbläst.  Oft ging ich auch mit Freunden auf einen Berg Skifahren, der ungefähr eine halbe Stunde entfernt war. Auch auf unserem See gab es winterliche Aktivitäten, nämlich das Eisfischen. Dabei bohrte man sich einfach ein kleines Loch und angelte. Wenn es einem zu kalt wurde ging man in kleine Hüttchen, die auch auf dem See standen. Natürlich gab es in unserem Dorf auch eine Arena, in der ich öfters mit Freunden Schlittschuh fuhr oder Eishockey spielte. 

An Weihnachten fuhren wir zu der Schwester meiner Gastmutter. Dort feierten wir mit der ganzen Familie am 25. Dezember Weihnachten.  Am 26. Dezember fuhren wir noch nach Montreal City und am 27. nach Hause. Eine Sache die mich sehr an Weihnachten faszinierte, waren die Lichterketten. Fast jeder hatte vor seiner Haustür irgendetwas, was leuchtete oder blinkte.

Jetzt ging auch schon wieder die Schule los. Ich merkte, dass ich meine Lehrer immer besser verstand. Auch mit meinen Mitschülern konnte ich mich schon relativ gut unterhalten.

Nach langer Zeit wurde es auch wieder warm und jeder freute sich total auf den Sommer. Auch mein Verhältnis zu meiner Gastfamilie wurde immer besser und ich fühlte mich wirklich wie daheim. Ich hatte auch richtig tolle Freunde gefunden, mit denen ich natürlich noch Kontakt habe. Z.B. über Facebook, skype etc.

Ende April habe ich noch etwas sehr Tolles erlebt. Wir sind mit der Schule, nach Washington gefahren. Dort haben wir eine riesige Sightseeing-Tour gemacht und dieser kleine 3-tägige Urlaub, war wirklich der Hammer.

Nun nahte auch schon das Ende meines Aufenthalts und ich kann nur sagen, dass es wirklich das tollste Jahr meines Lebens war. Ich habe so viele neue Erfahrungen bekommen, so viele neue, tolle Leute kennengelernt. Ich kann es wirklich nur jedem empfehlen, denn es ist eine einmalige Erfahrung.                    

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