Ortrun Greeske berichtet aus Kingston (Ontario / Kanada)

Vor einem Jahr war es dann endlich soweit, es ging ab nach Kanada. Ich war nervös, denn ich wusste nicht was mich erwarten würde aber ich freute mich zugleich auf die Herausforderung. Wie würde meine Gastfamilie sein, nett, freundlich ganz anders als ich erwartete?


Nach 3 mehr oder weniger langen aber angenehmen Flügen kam ich dann endlich in Kingston, Ontario an wo ich die nächsten 10 Monate verbringen sollte. Meine Gastmutter und meine Gastschwester (Austauschschülerin aus Quebec) holten mich am Flughafen ab und machten sofort einen sehr netten Eindruck. Meine Gastfamilie, die aus meiner Gastmutter, ihrem Freund, einer Gastschwester und der anderen Austauschschülerin bestand nahm mich herzlich in ihre Familie auf und ich fühlte mich von Anfang an sehr wohl und wie zu Hause. Der Tag an dem ich ankam, war der Tag an dem meine Gastmutter Geburtstag hatte und ein paar Freunde kamen vorbei, was viel Englisch und wenig verstehen bedeutete, was sich aber nach 2 Wochen schon änderte.

Die beste Freundin meiner Gastmutter hatte auch 2 Austauschschüler (Mexiko und Japan) mit denen ich mich sofort befreundete und auch auf eine Schule ging. Die Schule in Kanada ist sehr unterschiedlich im Vergleich zur Deutschen, es gibt meistens 4 Fächer, die man selber wählt und jeden Tag hat. Dies wechselt nach einem halben Jahr und man wählt neue Fächer. Neben den Fächern, die ich von meiner Schule in Deutschland aus wählen musste, standen Fotografie und Jahrbuch auf meinem Stundenplan, die es in Deutschland nicht so gibt. Die Schule war anders als ich sie mir vorgestellt hatte aber trotzdem super, es gab die sogenannten Spiritweeks, in denen man an den verschiedenen Tagen z.B. in Pyjamas oder als Rockstar zur Schule kam.

Mit der Schule machte ich Ausflüge nach Toronto und Montreal, die total super waren. In Toronto waren wir im CN tower und waren im Eaten centre, der riesen Shoppingmall. Nach Montreal fuhren die Drama- und Französischklasse, um sich den Cirque du soleil anzugucken und in der Stadt selber etwas rumzulaufen.

Meine Gastschwester aus Quebec wohnte ungefähr 7 Stunden von Kingston entfernt und fuhr deshalb ein paar mal nach Hause, doch wir wurden beste Freunde und ich war sehr froh, das ich sie bei mir zu Hause hatte. Sie hatte Verwandte etwas außerhalb von Ottawa und ich besuchte sie einmal und lernte ihre Familie kennen, die Französich sprach, doch irgendwie verstand ich trotzdem ein wenig!

Schließlich stand Weihnachten vor der Tür und ich war sehr gespannt wie denn dieses Fest so in Kanada aussehen würde. Wir packten nicht am Abend des 24. die Geschenke aus sondern am Morgen des 25. Nun war es endlich soweit und der Morgen des Geschenke auspackens brach an. Meine Gastschwester sprang auf mein Bett um mich zu wecken, denn sie wollte endlich die Geschenke auspacken, es war 8 Uhr und ich schlief immer mindestens bis 10. Meine Gastfamilie wusste schon bescheid und kannte mein morgentlich verschlafenes Gesicht. Wir packten die Geschenke aus und alle waren glücklich mit ihrer Beute. Am 1. Weihnachtstag gab es wie auch in dem Jahr als ich dort war immer Truthahn, den die Kanadier bei jedem ihrer größeren Feste essen und der auch sehr lecker schmeckt.

Ich war sehr froh was für eine nette Gastfamilie ich bekommen hatte und hätte mir auch keine andere gewünscht. Wir fuhren zusammen zu den Niagarafällen nach Ottawa und besuchten oft die Eltern meiner Gastmutter, die eine der liebsten und nettesten Menschen der Welt sind und ca. 3 Stunden von Kingston entfernt wohnen. Der Trip zu den Niagarafällen war einer der tollsten den ich je erlebt hatte und ich werde ihn nie vergessen. Wir fuhren auch mit der besten Freundin meiner Gastmutter und deren Austauschschülern was sehr viel Spaß bedeutete.

Ende Juni waren dann endlich alles Prüfungen geschrieben, doch es hieß auch Abschied nehmen von Kanada. Zum Schluss gab es nochmal eine große Abschiedsfeier für mich, bei der meine Freunde und ein paar Verwandte eingeladen waren. Meine Zeit in Kanada war eine der schönsten meines Lebens und ich werde sie nie vergessen. Den Kontakt zu meiner Gastfamilie werde ich nie verlieren und ein Wiedersehen ist auch schon geplant!

Neuste Erfahrungsberichte