Alina Beier berichtet aus Brighton

Als ich vor ca. einem Jahr am Flughafen stand war ich natürlich unglaublich aufgeregt. Ich konnte mir nicht vorstellen von heute auf morgen für 10 Monate einfach wo anders zu leben und nicht mehr zuhause zu sein. Es war natürlich schwer meine Familie und Freunde einfach so hinter mir zu lassen, doch wenn ich nun darüber nachdenke war die ganze Aufregung umsonst. Ich kann sagen, dass ich nicht einen Moment bereut habe ein Auslandsjahr zu machen.

Alles fing damit an, dass meine Freunde mich auf die Idee zum Auslandsjahr gebracht haben. Ich habe mir gleich Prospekte und Anderes angefordert um schnell so viele Infos wie möglich zu bekommen. Als ich dann den Vertrag unterschrieben hatte und alles beschlossen war freute ich mich nur noch mehr. Ich hatte mich entschieden nach England zu gehen. Ich mochte das Land schon im Vorhinein sehr und als ich erfahre habe das ich in Brighton leben werde, habe ich mich gleich noch mehr gefreut. Denn ich hatte gehofft in den Süden von England zu kommen und da mein Jahr zu verbringen. Als es nun endlich so weit war und ich vor der Tür meiner Gastfamilie stand hatte ich mich von Abschied schon wieder beruhigt und war nun bereit neu anzufangen. Meine Gastfamilie hat mich gleich herzlich in Empfang genommen, mir alles gezeigt und mir Zeit gegeben mich einzuleben und anzukommen. Gleich ein Tag später zeigten sie mir die Stadt. Ich war sofort begeistert. Brighton hat ein totales Urlaubsfeeling. Das Meer, der Strand und die Menschen waren einfach super. Ich habe mich gleich wohlgefühlt und auch im Laufe des Jahres nie Heimweh gehabt, womit ich wirklich Glück hatte. Und auch am Tag danach habe ich wieder vieles Neues kennengelernt. Ich war in der Schule um meine Fächer zu wählen und die anderen Austauschschüler kennenzulernen. Die Lehrer waren sehr hilfsbereit, haben uns Hinweise zur Kurswahl gegeben und uns ein bisschen eingeführt. Und auch der Fakt, dass ich andere Austauschschüler in der Schule hatte hat mir ein bisschen die Angst vor dem Schulleben genommen. Wir waren alle in der selben Situation und haben uns auf Anhieb gut verstanden. Natürlich waren wir dadurch auch oft verleitet untereinander Deutsch zu sprechen, da manche von uns auch aus Deutschland kamen. Dies ist in Hinsicht auf die Sprachenunterstützung natürlich nicht gerade von Vorteil aber es geht ja auch um viel mehr. Man muss seine Erfahrungen machen, Selbstständigkeit erlernen und Selbstbewusstsein bekommen. Dies ist auch passiert denke ich. Und die Sprache hat sich trotz allem ja auch verbessert, durch die Gastfamilie und Schule.

Die englischen Schulen sind in Hinsicht auf die Deutschen schon sehr unterschiedlich. Ich musste zwar keine Uniform tragen, da ich in der Sixtus Form war, was in England Iowas wie bei uns die Oberstufe ist, aber ich hatte eine Auswahl an Fächern die in an deutschen Schulen gar nicht angeboten werden. Zum Beispiel konnte man Tanzen. Musical, Fotografie, Recht und vieles mehr wählen. Insgesamt musste man auch nur drei bis vier Fächer belegen. Ich hatte mich für Fotografie, Englisch, Mathe und Wringen Project entschieden. Am Anfang hatte ich auch Musical aber damit bin ich nicht so klargekommen. Auf jeden Fall war das eine ganz andere Erfahrung. Dadurch das ich nur vier Fächer hatte, hatte ich natürlich auch viel Freizeit. Ich war oft in der Stadt unterwegs, am Strand, im Fitnessstudio oder auch mal in London, da dieses sehr nah an Brighton liegt, was eine super Möglichkeit zum shoppen und weiterem bietet. Im Laufe des Jahres hat man sich immer mehr eingelebt sodass es nicht vorstellbar war irgendwann wieder zuhause zu leben, enge Freundschaften geschlossen und in einem Jahr so unglaublich viel erlebt wie sonst kaum. Ich hatte wirklich sehr Glück keine Tiefpunkte, wie Stress mit der Gastfamilie, Heimweh oder sonstiges zu erleben. Zwar habe ich im Rückblick auf das Jahr nicht so eine enge Bindung zu meine Gastfamilie aufgebaut doch das war für mich auf jeden Fall auch okay. Es war immer was los und ich hatte nie Langeweile. Ich würde es jedem empfehlen diesen Entschluss zu treffen. Es bringt einem soviel in Hinsicht auf die Sprache aber noch mehr in Hinsicht auf die Entwicklung. Nach den 10 Monaten fällt es einem unglaublich schwer wieder zu gehen, was kaum vorstellbar am Anfang war. Man hat sich sein eigens Leben aufgebaut und nun ist es unvorstellbar dies einfach wieder hinter sich zu lassen. Und auch wenn ich jetzt schon wieder zuhause bin hänge ich doch sehr an den guten Erinnerungen aus England und werde die Zeit hoffentlich nie vergessen.

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