Clara Seyfried berichtet aus Brixham

Als meine große Schwester 2010 beschloss, ein halbes Jahr ins Ausland zu gehen, war ich ziemlich neidisch und konnte es kaum erwarten, selbst alt genug dafür zu sein.

Aber als ich dann endlich in das richtige Alter kam, war ich mir auf einmal nicht mehr so sicher, ob das gute Idee wäre. Trotzdem ging ich mit meinen Eltern und einer guten Freundin auf eine Austauschmesse, auf der ich gut informiert wurde und merkte, was ein Auslandsaufenthalt einem alles bieten kann. Nach langem Überlegen entschied ich mich letztendlichst für ein Term in England.

Give organisierte alles und bald kamen die Unterlagen und meine Gastfamilie stand fest.

Ich sollte nach Devon in Südengland kommen – eine der schönsten Gegenden Englands.

In England angekommen, wurde ich von meiner Gastfamilie herzlich empfangen. Sie waren beide älteren Alters, eigentlich fast schon „Gastgroßeltern“ und zeigten mir Brixham, die kleine Stadt nahe Torquay, in der wir wohnten.

Schon ein paar Tage nach meiner Ankunft fing die Schule an; im Schulalltag war einiges ähnlich wie in Deutschland, aber auch vieles anders. Zum Beispiel war es sehr ungewohnt, Schuluniform zu tragen. Glücklicherweise war die meiner Schule eigentlich ganz in Ordnung.

Ich konnte einige Fächer frei wählen und da es keine einzelnen Klassenverbände gab, lernte ich schon bald viele unterschiedliche nette Leute kennen. Es gab außer mir noch einige andere Austauschschüler an der Schule, darunter auch zwei nette Deutsche, mit denen ich mich auf Anhieb gut verstand und über die ich auch einen weiteren Freundeskreis an Engländern bekam.

Mit meinen Freunden aus der Schule unternahm ich immer etwas an den Wochenenden – ob Kaffee trinken in Torquay, Shoppen in Exeter oder einfach nur zusammen am Meer sitzen und entspannen. 

Dazu kam, dass meine Gasteltern auch viel Zeit mit mir verbrachten – sie zeigten mir Städte wie Plymouth oder Dartmouth und fuhren mit mir sogar bis nach Cornwall, um mir den Südwesten näherzubringen. Tatsächlich kann ich sagen, dass Devon wirklich wunderschön ist und ich das Meer jetzt schon vermisse. Da meine Gasteltern nicht mehr arbeiteten, hatten sie außerdem Zeit, mit mir zu kulturellen Veranstaltungen wie Konzerten oder Theater zu gehen (meine Gastmutter) oder einfach nur das britische Fernsehen zu genießen (mein Gastvater) – es lohnt sich wirklich! ;)

Ich bereue es wirklich nicht, mich trotz meiner anfänglichen Zweifel für einen Austausch in England zu entscheiden – es hat sich absolut gelohnt. Angefangen bei der wunderschönen Sprache, die ich noch mehr zu lieben gelernt habe, bei der wunderschöne Natur und der entspannten Lebensweise. Diese vier Monate haben mich inspiriert und mir dabei geholfen, mich selbst besser kennenzulernen und zu herauszufinden, was ich mit meinem Leben anfangen möchte.

Ich kann es kaum erwarten, nach Großbritannien zurückzukehren, mein Reisefieber ist geweckt und ich beneide schon meine kleine Schwester, dass sie in zwei Jahren ins Ausland darf.  

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