Lilo König berichtet aus Coolum

Etwa vor einem Jahr fing alles an. Mein 5 monatiger Aufenthalt in Australien rückte immer näher und langsam kam die Aufregung. Meine Freunde hatten eine Überraschungsabschiedsparty für mich organisiert und die letzten Wochen vor dem Abflug hatten mir nochmal vor Augen geführt, was für tolle Freunde ich habe. Am 1. Juli war es dann soweit, ich saß im Flieger in Richtung Unbekannt. Der Zwischenstopp in Singapur, die Leute, all das Neue war einfach unglaublich.

Natürlich hatte ich mir schon vorgestellt, wie es in Australien sein würde, auch wenn ich versucht hatte, dies zu vermeiden. Hier ein Tipp: Es wird ganz anders, als man denkt.  Die ersten Tage gingen vorbei wie im Flug ich lernte meine Gastfamilie kennen, sie zeigten mir die kleine Stadt und den Strand.  Ein paar Tage darauf ging es dann auf in die Schule. Und damit kam die erste Enttäuschung. Ich hatte die Coolum State High damals ausgesucht, weil mir gesagt wurde, dass sie nicht mehr als drei Deutsche aufnähmen. Genau zu meinem Term waren es dann 16. Doch meine Sorgen waren unbegründet, ich fand schnell Anschluss. Das erste Highlight war dann direkt in der zweiten Woche der Sportskarneval. Dieser  Tag  zeigte mir, wie verrückt und offen die Menschen hier sind.

Schule in Australien ist ganz anders als in Deutschland. Die Schüler und Lehrer sind deutlich entspannter.  Als Fächer hatte ich Maths, Geography, English, Science, Sports, Drama und Food Studies. Gerade Food Studies, also Kochen kann ich nur empfehlen. Ich habe mit den Lehrern durchweg nur gute Erfahrungen gemacht. Sie sind sehr interessiert und nehmen Rücksicht. Trotzdem wird bei Austauschschülern verstärkt auf das Einhalten  von Vorschriften geachtet z. B. der korrekten Schuluniform. Worauf ich mich unheimlich gefreut hatte war Surfen. Der Unterricht hat mit am meisten Spaß gemacht.

Als Hobbys machte ich Zumba zusammen mit einer Freundin. Darüber lernte ich wieder neue Leute kennen. Außerdem entdeckte ich eine wunderbare Möglichkeit. In Coolum gibt es einen Berg Mount Coolum. Es war ein unglaubliches Gefühl diesen hoch zu joggen und danach die Aussicht zu genießen. Ansonsten unternahm ich viel mit den Aussies: shoppen, Sun-baking oder Spazieren am Strand, Essen gehen, oder einfach nur rumhängen am Pool. Diese wunderbaren  Menschen sind für jeden Spaß zu haben.

Das Englischsprechen lief zunächst etwas holprig, aber schon nach den ersten 3 Monaten wird der deutsche Akzent besser. Wirklich ankommen, vor allem im Kopf, d.h. zu begreifen, dass man auf der anderen Seite der Welt ist, bin ich erst nach 2 Monaten.

  Ich werde nie die 2 Wochen meiner East Coast Safari Tour vergessen. Zusammen mit 20 anderen Internationals aus Italien, Norwegen, Japan und Deutschland reiste ich von Sydney nach Cairns mit dem Bus. Wenn mir bis dahin noch nicht klar war, das Australien ein traumhaftes Land ist, kann mich nun keiner mehr des besseren belehren. Ich habe Orte gesehen, von deren Schönheit man sprachlos wird und ich kann bis heute nicht fassen, was ich alles erleben durfte.

Mein Vorsatz war,  jede Erfahrung mitzunehmen, jede Möglichkeit zu nutzen, alles auszuprobieren, damit ich später nichts bereue. Rückblickend kann ich sagen, dass ich diesen Vorsatz eingehalten habe. Ich habe jede Tour mitgemacht z. B. Frazer Island oder Campen. Auch habe ich das Gefühl, alles mitgenommen zu haben, das Land und die Leute zu kennen und Australien gelebt zu haben. Es hat sich wirklich gelohnt.

Der Auslandsaufenthalt hat mich verändert, ich sehe viele Dinge nun anders, bin offener uns selbstständiger bzw. selbstbewusster. Man lernt sich selber besser kennen und findet heraus, wer man ist.  All die unvergesslichen Momente waren die Reise wert. Und auch wenn es mal schlechte Tage und Enttäuschungen gibt, sollte man die Zeit genießen, denn sie geht viel zu schnell vorbei.

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